Die Software IAXmodem emuliert ein Modem, das von einer beliebigen Faxsoftware angesteuert werden kann. Für die Faxserversoftware nehmen wir das populäre Hylafax. Als Plattform benutzen wir für diese Installationsanleitung das im restlichen Buch ebenfalls verwendete Debian Linux mit einem Asterisk 1.4 (siehe „Installation Asterisk 1.4.x auf Debian Linux 4.0 (Etch)“).
IAXmodem ist eine Software, die ein Modem simuliert, und dieses Asterisk mit dem IAX2-Protokoll zur Verfügung stellt. Alle Schritte in diesem Kapitel werden als User root ausgeführt.
Um IAXmodem installieren zu können, benötigen wir noch einige Debian-Packete, die mit apt-get -y install g++ libtiff-tools libtiff4 libtiff4-dev installiert werden.
debian:~# apt-get -y install g++ libtiff-tools libtiff4 libtiff4-dev Paketlisten werden gelesen... Fertig Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut... Fertig Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert: g++ libjpeg62 libjpeg62-dev libtiffxx0 zlib1g-dev [...] Richte zlib1g-dev ein (1.2.2-4.sarge.2) ... Richte libtiff4-dev ein (3.7.2-7) ... debian:~#
Zum Installieren der Sourcen wechseln wir mit cd /usr/src wieder in das entsprechende Verzeichnis:
debian:~# cd /usr/src debian:/usr/src#
Die Sourcen zu IAXmodem können mit einem normalen Browser auf der Webseite http://iaxmodem.sourceforge.net heruntergeladen werden (in diesem Beispiel ist es die Version 0.3.0). Nach dem Download muss der TarBall in das Verzeichnis /usr/src kopiert und mit tar -xzf iaxmodem-0.3.0.tar.gz enpackt werden.
debian:/usr/src# tar -xvzf iaxmodem-0.3.0.tar.gz iaxmodem-0.3.0/ iaxmodem-0.3.0/iaxmodem.c iaxmodem-0.3.0/iaxmodem.init.debian iaxmodem-0.3.0/Makefile.in iaxmodem-0.3.0/CHANGES iaxmodem-0.3.0/lib/ iaxmodem-0.3.0/lib/spandsp/ iaxmodem-0.3.0/lib/spandsp/Makefile.am [...] iaxmodem-0.3.0/TODO iaxmodem-0.3.0/FAQ iaxmodem-0.3.0/build iaxmodem-0.3.0/iaxmodem.init.fedora debian:/usr/src#
Mit cd iaxmodem-0.3.0 in das neue Verzeichnis wechseln.
debian:/usr/src# cd iaxmodem-0.3.0 debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Un danach mit dem Befehl ./configure && make kompilieren.
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# ./configure && make checking for a BSD-compatible install... /usr/bin/install -c checking whether build environment is sane... yes checking for gawk... no checking for mawk... mawk checking whether make sets $(MAKE)... yes checking for gcc... gcc [...] cc -DMODEMVER=\"0.3.0\" -DDSPVER=\"spandsp-0.0.3-snapshot-20070223+\" -D IAXVER=\"libiax2-0.2.3-CVS-20060222+\" -Wall -g -DSTATICLIBS -DUSE_UNIX9 8_PTY -std=c99 -Ilib/libiax2/src -Ilib/spandsp/src -c iaxmodem.c cc -DMODEMVER=\"0.3.0\" -DDSPVER=\"spandsp-0.0.3-snapshot-20070223+\" -D IAXVER=\"libiax2-0.2.3-CVS-20060222+\" -Wall -g -DSTATICLIBS -DUSE_UNIX9 8_PTY -std=c99 -Ilib/libiax2/src -Ilib/spandsp/src iaxmodem.o lib/spand sp/src/.libs/libspandsp.a lib/libiax2/src/.libs/libiax.a -o iaxmodem -lm -lutil -ltiff [...] debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Das dabei entstehende Binary iaxmodem kopieren wir zum Schluss mit
cp iaxmodem /usr/bin/ ins Verzeichnis
/usr/bin.
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# cp iaxmodem /usr/bin/ debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Jetzt kommen wir zur Konfiguration des Modems. IAXmodem sucht
seine Konfiguration im Verzeichnis /etc/iaxmodem
.
Dieses müssen wir jetzt mit mkdir /etc/iaxmodem
anlegen
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# mkdir /etc/iaxmodem debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Und mit touch /etc/iaxmodem/ttyIAX0 in ihm eine Datei erzeugen, in der die Konfiguration steht.
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# touch /etc/iaxmodem/ttyIAX0 debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
In dieser Datei müssen folgende Parameter angegeben werden:
device
/dev
Verzeichnis angelegt wird. Über dieses Device kann später
Hylafax auf das Modem zugreifen. Der Name des Devices ist frei
wählbar, wir halten uns aber an die allgemeinen Konventionen und
nennen es äquivalent zum Device für die serielle Schnittstelle
ttyIAX0.owner
user
:group
.
Es sollte derselbe User und dieselbe Gruppe sein, unter der
Hylafax laufen soll.port
refresh
server
peername
secret
codec
alaw
, ulaw
und
slinear
. Andere machen hier auch wenig Sinn, da
diese komprimieren und die Übertragung dadurch nicht verlustfrei
ist. Bei reiner Sprachübertragung wirkt sich das für einen
Menschen nicht negativ aus, bei Faxübertragungen aber hätte es
störende Fehler zur Folge.Mit einem beliebigen Editor (z.B. vi) schreiben wir die folgende
Konfiguration in die Datei
/etc/iaxmodem/ttyIAX0
device /dev/ttyIAX0 owner uucp:uucp mode 660 port 4570 refresh 50 server 127.0.0.1 peername iaxmodem secret password codec alaw
Jetzt ist das IAXmodem fertig konfiguriert und muss gestartet
werden. Dies geschieht am besten über den init-Prozess. Also fügen wir
mit echo "IA00:23:respawn:/usr/bin/iaxmodem ttyIAX0" >>
/etc/inittab den entsprechenden Eintrag der Datei
/etc/inittab
hinzu:
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# echo "IA00:23:respawn:/usr/bin/iaxmodem ttyIAX0" >> /etc/inittab debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Wobei ttyIAX0
der Name der
Konfigurationsdatei unter /etc/iaxmodem
ist.
Zum Faxempfang benötigen man einen getty, der am IAXmodem auf
Verbindungen lauscht. Das erreicht man ganz einfach durch einen weiteren
Eintrag in der Datei /etc/inittab
. Dieser kann mit
echo "mo00:23:respawn:/usr/sbin/faxgetty ttyIAX0" >>
/etc/inittab erstellt werden.
mo00:23:respawn:/usr/local/sbin/faxgetty ttyIAX0
Damit iaxmodem in die Logdateien schreiben kann, legen wir den Ordner mit mkdir /var/log/iaxmodem/ an und erstellen die Logdateien ttyIAX0 und iaxmodem mit jeweils dem Befehl touch /var/log/iaxmodem/ttyIAX0 und touch /var/log/iaxmodem/iaxmodem.
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# mkdir /var/log/iaxmodem/ debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# touch /var/log/iaxmodem/ttyIAX0 debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# touch /var/log/iaxmodem/iaxmodem debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Um ganz sicher zu gehen rebooten wir jetzt noch einmal mit shutdown -r now den Rechner, damit init auch das IAXmodem richtig startet.
debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0# shutdown -r now Broadcast message from root@debian (pts/1) (Sat May 5 00:15:49 2007): The system is going down for reboot NOW! debian:/usr/src/iaxmodem-0.3.0#
Um die Installation zu vereinfachen installieren wir den Faxserver aus dem Debian Repository mit apt-get -y install hylafax-server . Abhängigkeiten werden automatisch aufgelöst:
debian:~# apt-get install -y hylafax-server Paketlisten werden gelesen... Fertig Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut... Fertig Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert: enscript gs-common gs-esp hylafax-client libcupsimage2 libcupsys2 mail x metamail psmisc Vorgeschlagene Pakete: gv postscript-viewer lpr gs-pdfencrypt gs-cjk-resource mgetty-viewfax hylafax-doc mgetty cupsys-common Empfohlene Pakete: psfontmgr netpbm transfig Die folgenden NEUEN Pakete werden installiert: enscript gs-common gs-esp hylafax-client hylafax-server libcupsimage2 libcupsys2 mailx metamail psmisc [...] Update /var/spool/hylafax/status/any.info. HylaFAX configuration parameters are: [1] Init script starts faxq: yes [2] Init script starts hfaxd yes [3] Start old protocol: no [4] Start paging protocol: no Are these ok [yes]? Modem support functions written to /var/spool/hylafax/etc/setup.modem. Configuration parameters written to /var/spool/hylafax/etc/setup.cache. Restarting HylaFAX server processes. Should I restart the HylaFAX server processes [yes]? You do not appear to have any modems configured for use. Modems are configured for use with HylaFAX with the faxaddmodem(8) command. Do you want to run faxaddmodem to configure a modem [yes]? Done verifying system setup. Updating /etc/hylafax/setup.cache from /var/spool/hylafax/etc/setup.cach e. Updating /etc/hylafax/setup.modem from /var/spool/hylafax/etc/setup.mode m.apt-get -y install hylafax-server /var/spool/hylafax Starting HylaFAX: faxq hfaxd faxgetty. debian:~#
[91] |
Der nächste Schritt ist das Setup des Faxservers. Hierzu rufen wir das Programm faxsetup auf:
debian:/usr/src/hylafax-4.3.4# faxsetup [...] Update /var/spool/hylafax/status/any.info. HylaFAX configuration parameters are: [1] Init script starts faxq: yes [2] Init script starts hfaxd yes [3] Start old protocol: no [4] Start paging protocol: no Are these ok [yes]?
Jetzt bestätigen wir den Restart des Serverprozesses mit zwei male
mit yes
und werden gefragt, ob wir ein Modem
installieren wollen. Da unser IAXmodem bereits eingerichtet ist, können
wir hier direkt weitermachen und bestätigen wieder mit
yes
.
Fragen über Fragen, aber nur die wenigsten sind wirklich wichtig.[92] Wichtig sind natürlich die Faxnummer und der sogenannte LocalIdentifier. Das ist der Text, der auf jedem gesendeten Fax in der obersten Zeile steht.
Bei den folgenden 2-3 Fragen einfach immer Enter drücken.
You have a HylaFAX scheduler process running. faxq will be restarted shortly, as soon as some other work has been completed. Can I terminate this faxq process (4048) [yes]? Should I restart the HylaFAX server processes [yes]? /etc/init.d/hylafax start Not starting HylaFAX daemons since they are already running. [...] Modems are configured for use with HylaFAX with the faxaddmodem(8) comma nd. Do you want to run faxaddmodem to configure a modem [yes]?
Jetzt bestätigen wir den Restart des Serverprozesses mit zwei
yes
und werden gefragt, ob wir ein Modem
installieren wollen. Da unser IAXmodem bereits eingerichtet ist, können
wir hier direkt weitermachen und bestätigen wieder mit
yes
.
Hier geben wir das Modem an und bestätigen es mit Enter.
Serial port that modem is connected to [ttyS0]? ttyIAX0 Ok, time to setup a configuration file for the modem. The manual page config(5) may be useful during this process. Also be aware that at any time you can safely interrupt this procedure. Reading scheduler config file /var/spool/hylafax/etc/config.
Fragen über Fragen, aber nur die wenigsten sind für uns relevant.[93]Bei den folgenden Einstellungen müssen Sie die für Ihre Installation geeigneten Werte (also z.B. die Internationale Vorwahl 49 für Deutschland) eingeben. Wichtig sind natürlich die Faxnummer und der sogenannte LocalIdentifier. Das ist der Text, der auf jedem gesendeten Fax in der obersten Zeile steht.
Dabei sind bei den meisten Installationen nur die ersten sechs
Fragen wichtig. Die erste betrifft die Landesvorwahl als zweistellige
Zahl, für Deutschland also die 49
. Dann folgt die
Ortsnetznummer ohne führende Null, in diesem Beispiel die
69
für Frankfurt am Main. Daraufhin die Faxnummer, mit
Vorwahl. Dann eine Null für Ferngespräche und zwei Nullen für
internationale Gespräche. Am Schluss mit yes
bestätigen.
No existing configuration, let's do this from scratch. Country code [1]? 49 Area code []? 69 Phone number of fax modem [+1.999.555.1212]? +49 69 12345678 Local identification string (for TSI/CIG) ["NothingSetup"]? Long distance dialing prefix [1]? 0 International dialing prefix [011]? 00 Dial string rules file (relative to /var/spool/hylafax) [etc/dialrules]? Tracing during normal server operation [1]? Tracing during send and receive sessions [11]? Protection mode for received facsimile [0600]? Protection mode for session logs [0600]? Protection mode for ttyIAX0 [0600]? Rings to wait before answering [1]? Modem speaker volume [off]? Command line arguments to getty program ["-h %l dx_%s"]? Pathname of TSI access control list file (relative to /var/spool/hylafax ) [""]? Pathname of Caller-ID access control list file (relative to /var/spool/h ylafax) [""]? Tag line font file (relative to /var/spool/hylafax) [etc/lutRS18.pcf]? Tag line format string ["From %%l|%c|Page %%P of %%T"]? Time before purging a stale UUCP lock file (secs) [30]? Hold UUCP lockfile during inbound data calls [Yes]? Hold UUCP lockfile during inbound voice calls [Yes]? Percent good lines to accept during copy quality checking [95]? Max consecutive bad lines to accept during copy quality checking [5]? Max number of pages to accept in a received facsimile [25]? Syslog facility name for ServerTracing messages [daemon]? Set UID to 0 to manipulate CLOCAL [""]? Use available priority job scheduling mechanism [""]?
Es folgt eine Übersicht Seiten, wo Sie nochmals mit yes die Daten bestätigen können:
The non-default server configuration parameters are: CountryCode: 49 AreaCode: 69 FAXNumber: +49 69 12345678 LongDistancePrefix: 0 InternationalPrefix: 00 DialStringRules: etc/dialrules SessionTracing: 11 RingsBeforeAnswer: 1 SpeakerVolume: off GettyArgs: "-h %l dx_%s" LocalIdentifier: "NothingSetup" TagLineFont: etc/lutRS18.pcf TagLineFormat: "From %%l|%c|Page %%P of %%T" MaxRecvPages: 25 Are these ok [yes]?
Yes bringt uns weiter zur Modemerkennung.
Now we are going to probe the tty port to figure out the type of modem that is attached. This takes a few seconds, so be patient. Note that if you do not have the modem cabled to the port, or the modem is turned off, this may hang (just go and cable up the modem or turn it on, or whatever). Probing for best speed to talk to modem: 38400 OK. About fax classes: The difference between fax classes has to do with how HylaFAX interacts with the modem and the fax protocol features that are used when sending or receiving faxes. One class isn't inherently better than another; however, one probably will suit a user's needs better than others. Class 1 relies on HylaFAX to perform the bulk of the fax protocol. Class 2 relies on the modem to perform the bulk of the fax protocol. Class 2.0 is similar to Class 2 but may include more features. Class 1.0 is similar to Class 1 but may add V.34-fax capability. Class 2.1 is similar to Class 2.0 but adds V.34-fax capability. HylaFAX generally will have more features when using Class 1/1.0 than when using most modems' Class 2 or Class 2.0 implementations. Generally any problems encountered in Class 1/1.0 can be resolved by modifications to HylaFAX, but usually any problems encountered in Class 2/2.0/2.1 will require the modem manufacturer to resolve it. If you're unsure and your modem supports it, use Class 1. This modem looks to have support for Class 1 and 1.0. How should it be configured [1]? Hmm, this looks like a Class 1 modem. Product code (ATI0) is "spandsp". Other information (ATI3) is "www.soft-switch.org". DTE-DCE flow control scheme [default]? Modem manufacturer is "spandsp". Modem model is "IAXmodem". Using prototype configuration file iaxmodem... The modem configuration parameters are: ModemResetCmds: "ATH1\nAT+VCID=1" Are these ok [yes]?
Das Modem wurde erkannt und wir werden gefragt, ob es ein Class
1-Modem ist. Da das genau das ist, was wir wollen, bestätigen wir. Auch
das Reset-Kommando für das Modem können wir so übernehmen. Wenn alles in
Ordnung ist, bestätigen wir mit yes
.
Im folgendem Dialog wird die erste Frage mit no beantwortet, da es kein weiteres Modem zu Konfigurieren gibt. Die zweite Frage wird mit enter bestätigt, was das neu starten des Fax Servers bewirkt.
Creating new configuration file /var/spool/hylafax/etc/config.ttyIAX0... Creating fifo /var/spool/hylafax/FIFO.ttyIAX0 for faxgetty... done. Done setting up the modem configuration. [...] Do you want to run faxaddmodem to configure another modem [yes]? no [...] Should I run faxmodem for each configured modem [yes]? /usr/sbin/faxmodem ttyIAX0 Done verifying system setup. /var/spool/hylafax debian:~#
Jetzt ist Hylafax zum Senden von Faxen eingerichtet.
Jetzt muss diese Faxlösung noch in Asterisk integriert werden.
Dazu müssen wir Asterisk das IAXmodem bekannt machen. Dies erreichen
wir, indem wir es als IAX2-Peer definieren. Die dazu erforderliche Datei
heißt /etc/asterisk/iax.conf
(siehe auch „IAX“):
[general] bindport = 4569 bindaddr = 0.0.0.0 disallow=all allow=ulaw allow=alaw [iaxmodem] type=friend secret=password port=4570 host=dynamic context=fax-out disallow=all allow=alaw
Im Abschnitt general
sind die globalen IAX2-Daten
abgelegt. In diesem Beispiel wird der Bindport auf den Standart für IAX2
4569 gesetzt. Die Bindadresse gibt das Interface an, auf dem IAX2
lauscht, in diesem Falle auf allen Interfaces.
In der Konfiguration für das IAXmodem wird der
type
auf friend
gesetzt, d.h. es
sind eingehende und ausgehende Verbindungen erlaubt.
secret
und port
entsprechen der Konfiguration des IAXmodems, der
context
ist der, der bei einer ausgehenden
Verbindung angesprochen wird.
Mit dem Befehl iax2 show peers können wir jetzt in der Asterisk-Console (CLI) unser IAXmodem sehen:
*CLI> iax2 show peers Name/Username Host Mask Port Sta tus iaxmodem 127.0.0.1 (D) 255.255.255.255 4570 Unm onitored 1 iax2 peers [0 online, 0 offline, 1 unmonitored] *CLI>
Damit Asterisk weiß, was es mit einem ankommenden Fax anstellen
soll, müssen wir eine entsprechende Extension schreiben. Das Ziel soll
sein, dass ein ankommendes Fax direkt an das Hylafax weitergeleitet
wird. In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass alle Faxe über einen
SIP-Provider-Anschluss reinkommen. Eine entsprechende Konfiguration in
der sip.conf
kann wie folgt aussehen (die
entsprechenden Einstellungen müssen natürlich an die jeweilige
Installation und den SIP-Provider angepasst werden):
[...] [123456] type=friend insecure=very; nat=yes username=123456 fromuser=12345 fromdomain=mein-voip-provider.de secret=secret host=mein-voip-provider.de qualify=yes context=fax-in [...]
Der entsprechende Context in der
extensions.conf
sieht dann so aus:
[fax-in] exten => _X.,1,Dial(IAX2/iaxmodem)
Jetzt wird das Fax vom Asterisk an Hylafax über IAXmodem übergeben
und per Mail an den User gesendet, auf den das Mailalias
Faxmaster
zeigt.
Der nächste Schritt ist das Versenden von Faxen. Auch hierfür
brauchen wir einen Context (diesmal [fax-out]
) in der
extension.conf
. Wenn das virtuelle IAXmodem ein Fax
versenden will, kommt es automatisch in diesen Context. Sollen die Faxe
dann über unsere Beispiel-SIP-Verbindung 123456 gefaxt werden, so sieht
der Eintrag in der extensions.conf
wie folgt
aus:
[fax-out] exten => _X.,1,Dial(SIP/123456/${EXTEN})
Testen können wir das Senden mit sendfax -n -d <Faxnummer> <datei.txt>
debian:~# sendfax -n -d 06912345678 /etc/issue.net
Im CLI sollten wir jetzt Folgendes sehen:
-- Accepting AUTHENTICATED call from 127.0.0.1: > requested format = alaw, > requested prefs = (), > actual format = alaw, > host prefs = (alaw), > priority = mine -- Executing Answer("IAX2/iaxmodem-3", "") in new stack -- Executing Dial("IAX2/iaxmodem-3", "SIP/123456/06912345678") in ne w stack -- Called 123456/06912345678 -- SIP/123456-0818f630 is making progress passing it to IAX2/iaxmode m-3 -- SIP/123456-0818f630 answered IAX2/iaxmodem-3 -- parse_srv: SRV mapped to host mein-voip-provider.de, port 5060 == Spawn extension (fax-out, 06912345678, 2) exited non-zero on 'IAX2/ iaxmodem-3' -- Executing Hangup("IAX2/iaxmodem-3", "") in new stack == Spawn extension (fax-out, h, 1) exited non-zero on 'IAX2/iaxmodem-3 ' -- Hungup 'IAX2/iaxmodem-3'
Das Kommando faxstat -s gibt während des Sendens folgende Zeilen aus:
debian:~# faxstat -s HylaFAX scheduler on w077.example.com: Running Modem ttyIAX0 (123456): Sending job 7 JID Pri S Owner Number Pages Dials TTS Status 7 127 R root 06912345678 0:1 0:12 debian:~#
Fertig! Jetzt können Sie über Asterisk mit Hylafax Faxe versenden und empfangen.
Auf der Hylafax-Webseite http://www.hylafax.org finden Sie viele Hinweise und Howtos, wie Sie Ihren neuen Faxserver möglichst einfach in Ihre bestehende Büroinfrastruktur einbinden.
Im folgenden wird die die Hylafax Konfiguration so angepast, das der Faxserver eingehende Faxe an eine vorgegebene E-Mail Adresse versendet.[94] Der Empfänger soll das Fax als E-Mail Anhang erhalten.
Dazu müssen in der Datei
/var/spool/hylafax/etc/FaxDispatch
die folgende
Parameter angegeben werden:
SENDTO
FILETYPE
SENDTO=fax-incoming@company.com FILETYPE=pdf
Nachdem die Datei abgespeichert ist, muss der Faxserver mit /etc/init.d/hylafax restart neu gestartet werden.
debian:~# /etc/ini.d/hylafax restart Starting HylaFAX: faxq hfaxd. debian:~#
Testen können wir es, in wir uns z.B selbst ein Fax senden mit sendfax -n -d <Faxnummer> <datei.txt>
debian:~# sendfax -n -d 06912345678 /etc/issue.net
Nach kurze Zeit sollten Sie eine E-Mail in der folgende Form empfangen:
recvq/fax000000016.tif (ftp://debian:4559/recvq/fax000000016.tif): Sender: IAXmodem Pages: 4 Quality: Normal Size: North American Letter Received: 2007:06:02 02:49:45 Time To Receive: 1:58 Signal Rate: 9600 bit/s Data Format: 2-D MMR Error Correct: Yes CallID1: 2007 CallID2: IAXmodem 1 Received On: ttyIAX0 CommID: 000000033 (ftp://debian:4559/log/c000000033) [...] Jun 02 02:51:46.99: [ 3320]: RECV FAX: bin/faxrcvd "recvq/fax000000016.t if" "ttyIAX0" "000000033" "COMREC received DCN" "2007" "IAXmodem 1" "<NO NE>" "s" Jun 02 02:51:47.00: [ 3320]: RECV FAX: end Jun 02 02:51:47.00: [ 3320]: SESSION END Jun 02 02:51:47.01: [ 3320]: RECV FAX (000000033): recvq/fax000000016.ti f from IAXmodem, route to <unspecified>, 4 pages in 2:08
Im Anhang finden Sie dann eine pdf Datei vor die in diesem
Beispiel fax000000016.pdf
heißen würde.
Fertig! Jetzt können Sie über Asterisk mit Hylafax Faxe versenden und empfangene Faxe nun auch als E-Mail Anhang erhalten.
1.1. |
Wo legt Hylafax die Empfangene Faxe ab? |
Diese liegen im Ordner /var/spool/hylafax/recvq . |
|
1.2. |
Kann man anstatt Hylafax auch andere Faxserversoftware einsetzen? |
Ja, selbstverständlich. Allerdings hat sich Hylafax sehr bewährt. |
|
1.3. |
Gibt es einen einfachen Faxclient für Windows? |
Ja, bitte schauen Sie für eine Liste aller Clients (auch für andere Betriebssysteme) auf http://www.hylafax.org/content/Client_Software. |
|
1.4. |
Gibt es zu Hylafax ein eigenes FAQ? |
Ja, dieses finden Sie unter http://www.hylafax.org/content/FAQ. |
[91] Damit ist sichergestellt, dass auch das Kleingedruckte noch gut zu lesen ist. ;-)
[92] Mögen die Leute verzeihen, die schon einmal ein Hylafax getunt haben, aber für den Anfang reichen die Defaults.
[93] Mögen die Leute verzeihen, die schon einmal ein Hylafax getunt haben, aber für den Anfang reichen die Defaults.
[94] Wir setzen einen richtig konfigurierten MTA (z.B. Sendmail oder Postfix) voraus.