9.5. Die wichtigsten Codecs
Mit dem Befehl
core show translation
bekommen Sie
eine Auflistung der in Ihrem System verfügbaren Codecs (das sind alle mit
einer Zahl). Die in Asterisk-Installationen gebräuchlichsten Codecs werden
in der folgenden Liste kurz besprochen:- GSM ist ein Asterisk-Klassiker und uns allen von Handygesprächen bekannt. Die Bandbreite beträgt 13,3 Kbit/s, und die Qualität ist in Ordnung, wenn auch nicht überragend.
- iLBC ist eine Art Geheimwaffe bei schmalen Bandbreiten. Die Sprachqualität ist vergleichsweise gut, und die Bandbreite beschränkt sich auf 13,3 bis 15 Kbps (je nach Framegröße). Skype benutzt eine Abwandlung dieses Codecs. Das Problem mit iLBC ist aber seine Rechenintensität. Deshalb wird er auch kaum von VoIP-Telefonen unterstützt.
- G.711 ist ein weiterer Klassiker. G.711 (auch als al/alaw oder ul/ulaw bezeichnet) ist allen deutschen Lesern von ISDN bekannt. Der Codec bietet eine sehr gute Sprachqualität und benötigt 64 Kbps. Er ist der Standard für alle Gespräche im Intranet und wird von den meisten Firmen auch im Internet benutzt.
- Vielleicht löst G.722 irgendwann einmal G.711 ab. In seiner höchsten Auflösung bietet er eine viel bessere Sprachqualität als G.711 (also noch mal besser als ISDN) und benötigt dafür auch nur 64 Kbps. Leider wird er zurzeit noch nicht von vielen Telefonen unterstützt.
- Bietet die gleiche Sprachqualität wie G.711, benötigt aber nur die halbe Bandbreite (32 Kbps). Im Gegensatz zu G.711 wird nicht immer die aktuelle Information, sondern nur die Differenz zum vorherigen Sprachpaket übertragen. So kann mit halber Bandbreite die gleiche Sprachqualität erreicht werden. G.726 ist nicht allzu rechenintensiv, aber natürlich benötigt er etwas mehr Rechenleistung als G.711.
- G.729a ist ein lizenzpflichtiger Codec, der mit 8 Kbps auskommt und eine ähnlich gute Sprachqualität wie GSM bietet. Lizenzen für Asterisk können bei Digium gekauft werden. Er sticht weder durch Sprachqualität noch durch Performance hervor.G.729a ist in vielen VoIP-Telefonen verbaut und bietet damit eine gute Möglichkeit, Bandbreite zu sparen. Ob dies heutzutage sinnvoll ist, müssen Sie selbst entscheiden.