SIP hat sich de facto zum Standardprotokoll im VoIP-Umfeld etabliert. Warum?[77]
Wahrscheinlich liegt es an folgenden Punkten:
Es ist ein offenes Protokoll.
Die Spezifikation war von Anfang an als RFC 3261 für jeden Entwickler kostenlos einsehbar.
Vom rein technischen Standpunkt ist das IAX-Protokoll dem SIP-Protokoll in einzelnen Aspekten (siehe E-Mail von Mark Spencer) mindestens leicht überlegen. Bei vielen Installationen würde man mit IAX sogar sehr viel weniger Probleme haben, als mit SIP. Ein Grund hierfür ist das NAT-Problem bei SIP, das bei IAX in dieser Form nicht auftritt und das bei der Verwendung von SIP und einer Firewall dazu führt, dass bei der Firewall sehr viele UDP-Ports freigeschaltet werden müssen. Weiterhin können über einen IAX-Channel mehrere Gespräche gleichzeitig geführt werden. Bei SIP muss für jedes Gespräch ein eigener Channel aufgebaut werden (großer Verwaltungsoverhead).
Das IP-Protokoll unterscheidet zwei wesentliche Transportmöglichkeiten: TCP und UDP. TCP unterstützt eine sichere Übertragung von Daten, da nach der Übertragung durch Checksummen überprüft wird, ob evtl. ein Paket fehlt. Dieses kann dann noch mal angefordert werden. TCP wird zum Beispiel beim Abruf von Webseiten benutzt. Bei den meisten Übertragungen von Ton- und Bildinformation benötigt man diesen Overhead allerdings nicht. Falls bei einer Videoübertragung ein Bild ausfällt, dann kann man dieses Bild nicht ein paar Sekunden später einfügen. Es wird also einfach weggelassen - Vergleichbares passiert bei Audiostreams. Für die Übertragung von Multimediadaten wird in der Regel UDP verwendet. Es garantiert zwar keine lückenlose Übertragung der Daten, besitzt dafür aber einen geringeren Verwaltungsoverhead und ist in dieser Hinsicht schneller" als TCP. |