Die folgenden Parameter können nur im [general]
-Teil
definiert werden, sind also gültig für alle Channels. Sie können hier
außerdem auch einige der in „Channel-Einstellungen“
beschriebenen Einstellungen verwenden.
bandwidth = [low|medium|high]
Dient als Gruppierung verschiedener Soundcodecs. Auf diese
Weise kann man einfacher bestimmte Situationen definieren. Das ist eine
komfortable Alternative zu allow
und disallow
(„allow
“).
high
medium
low
Beispiel:
bandwidth = low disallow = lpc10 ; hat schlechte Qualität
allow = [all|Name des Codecs]
Bestimmte Soundcodecs können gezielt erlaubt
(allow
) oder verboten (disallow
) werden.
Default ist allow=all
. Die möglichen Codecs sind:
g723.1
, gsm
, ulaw
,
alaw
, g726
, slinear
,
plc10
, adpcm
, g729
,
speex
, ilbc
, h261
,
h263
und der Platzhalter all
. Siehe auch
bandwidth
(„bandwidth
“)
für eine komfortable Einstellung. allow
und
disallow
können mehrmals verwendet werden und sind damit
eine Ausnahme.
Beispiel:
disallow = all allow = ulaw allow = gsm
codecpriority = [caller|host|disabled|reqonly]
Definiert, welcher Teilnehmer einer eingehenden Verbindung die
höhere Priorität bei der Verhandlung des Soundcodecs hat. Default:
host.
caller
host
disabled
reqonly
Beispiel:
codecpriority = caller
authdebug = [yes|no]
Standardmäßig ist ein minimales Debugging bei der Autorisierung
von IAX-Verbindungen eingestellt. Dies kann mit
authdebug=no
deaktiviert werden.
Beispiel:
authdebug = no
autokill = [yes|Timeout in Millisekunden]
Falls autokill
nicht gesetzt ist, versucht
Asterisk einen nicht erreichbaren Host sehr lange zu erreichen. Dies
kann bei vielen gleichzeitigen Versuchen (auf mehreren Channels) zu
Performanceproblemen führen. Mit autokill=yes
wird die
Verbindung nach 2000 Millisekunden abgebrochen. Alternativ kann man auch
die Anzahl der Millisekunden angeben.
Beispiel:
autokill = 3500
amaflags = [default|omit|billing|documentation]
AMA ist die Abkürzung für „Automatic Message Accounting“ und spezifiziert u.a. Standardmechanismen zur Erzeugung und Übermittlung von Anrufprotokollen (Call Data Records / Call Detail Records / CDRs, auf Deutsch auch Kommunikationsdatensatz / KDS).
Mit omit
werden keine Aufzeichnungen
gemacht.
Beispiel:
amaflags = billing
bindaddr = [IP-Adresse]
Definiert die IP-Adresse, auf der Verbindungsanfragen
beantwortet werden. Default: 0.0.0.0
für alle
Adressen.
Beispiel:
bindaddr = 0.0.0.0
bindport = [Port-Nummer]
Definiert den Netzwerkport, auf dem Verbindungsanfragen beantwortet werden. Der Default-Port für IAX (IAX2!) ist 4569 (IAX Version 1: 5036).
Diese Einstellung muss immer vor dem
|
Beispiel:
bindport = 4569
delayreject = [yes|no]
Diese Einstellung kann auf yes
gesetzt werden, um
evtl. Brute-Force-Attacken (zum Passwortknacken) abzuschwächen. Dann
wird nach jedem falschen Einlogversuch 1000 Millisekunden (also 1
Sekunde) gewartet, bis der nächste Versuch akzeptiert wird. Default:
no
Beispiel:
delayreject = yes
language = [en|de|...]
Konfiguriert die Sprache für den entsprechenden Channel. Gobale
Standardsprache ist Englisch. Die Sprache, die gesetzt ist, wird vom
Kanal als Informationselement gesendet. Diese Einstellung wird auch von
Anwendungen wie SayNumber()
gelesen, die für verschiedene
Sprachen unterschiedliche Sprachbausteine verwenden.
Beispiel:
language = de
mailboxdetail = [yes|no]
Wenn mailboxdetail
auf yes
gesetzt
ist, wird dem Apparat des Mailboxbenutzers die Anzahl der neuen (und die
der alten) Nachrichten übermittelt (zur Anzeige auf dem Display o.ä.).
Ansonsten wird nur signalisiert, dass es neue Nachrichten gibt, ohne die
Anzahl zu nennen.
Diese Einstellung ist bei neueren Asterisk-Versionen nicht mehr
verfügbar. Mittlerweile verhält sich Asterisk immer (standardkonform)
wie mailboxdetail=yes.
Beispiel:
mailboxdetail = yes
tos = [...]
ToS steht für „Type of Service“; das sind Flags im
IP-Header, die von manchen Routern ausgelesen und befolgt werden. Damit
kann das Routingverhalten optimiert werden. Die Empfehlung dieser
Einstellung für IAX ist tos=ef
. EF steht für Expedited
Forwarding, also etwa Express-Übertragung, was nach geringer Latenz,
geringer Verlustrate und wenig Jitter verlangt. Default ist
none
(wegen Rückwärtskompatibilität).
Die Vielzahl der möglichen Werte soll hier nicht weiter
beschrieben werden, Interessierte seien auf die Spezifizierung von
Differentiated Services in RFC 2474 und die IANA-DSCP[85] verwiesen. Hier nur ein ins Deutsche übersetzter Auszug
aus der Asterisk beiliegenden Datei doc/README.tos
(1.2) / doc/ip-tos.txt
(1.4):
Die zulässigen Werte für die tos*-Einstellungen sind:
Außerdem kann man auch deren numerische Pendants angeben
(z.B. Die Werte =========================================== Konfig.- Parameter Empfohlene Datei Einstellung ------------------------------------------- sip.conf tos_sip cs3 sip.conf tos_audio ef sip.conf tos_video af41 ------------------------------------------- iax.conf tos ef ------------------------------------------- iaxprov.conf tos ef =========================================== Für den größtmöglichen Nutzen müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Netzwerk-Hardware ToS unterstützt (ggf. aktivieren). Für Cisco-Geräte siehe „Enterprise QoS Solution Reference Network Design Guide“[86] , für Linux-Systeme siehe „Linux Advanced Routing & Traffic Control HowTo“[87]. |
||
--doc/ip-tos.txt |
Beispiel:
tos = ef
adsi = [yes|no]
ADSI (Analog Display Services Interface)[88] sind verschiedene Datendienste für analoge Telefone mit einem Display, z.B. blinkende LED/Anzeige im Display bei wartenden Nachrichten etc.
Falls Sie kompatible Telefone haben, können Sie diesen Dienst aktivieren.
Beispiel:
adsi = yes
register => username[:password]@remote-host
Ist unser Asterisk-Server nur über eine dynamische IP-Adresse
erreichbar (also kein DNS, sondern nur eine IP-Adresse), so muss er sich
bei jedem IP-Adresswechsel bei seiner Gegenstelle neu registrieren,
sonst weiß die Gegenstelle nicht, an welche IP-Adresse sie Gespräche
durchstellen soll. Dazu wird register =>
verwendet.
Beachten Sie, dass register
-Angaben nur benutzt
werden, wenn das entfernte Ende Sie als Peer und
host=dynamic
eingestellt hat.
Das grundlegende Format einer Registerangabe sieht wie folgt aus:
register =>
username[:password]@remote-host
Alternativ können Sie durch die Einbettung des Namens eines
geeigneten RSA-Schlüssels[89] in eckige Klammern ([]
) einen RSA-Schlüssel
spezifizieren:[90]
register =>
username:[rsa-key-name]@remote-host
Standardmäßig werden Registeranfragen über Port 4569 gesendet.
Sie können aber durch Anhängen von
:
(also z.B.
Portnummer
:4444
) an den Hostnamen explizit einen anderen
angeben.
[86] http://www.cisco.com/application/pdf/en/us/guest/netsol/ns432/c649/ccmigration_09186a008049b062.pdf
[88] Wird per FSK (Frequency Shift Keying, dt.: Frequenzumtastung) übertragen.
[89] Asterisk-RSA-Schlüssel finden sich normalerweise in
/var/lib/asterisk/keys/
. Sie können mittels des
astkey-Skripts eigene Schlüssel
generieren.
[90] Die eckigen Klammern sind hier Pflicht und nicht wie im Rest des Buches als Optionsangabe zu lesen.