Call Files lassen sich am ehesten mit Batch-Dateien vergleichen. Sie
werden ins Verzeichnis /var/spool/asterisk/outgoing/
verschoben und dort dann von Asterisk abgearbeitet.
Ein mv (move) ist im Dateisystem ein atomarer Vorgang und deshalb für Call Files ideal geeignet. Bei einem cp (copy) wird dagegen die Datei Zeile für Zeile kopiert. Es kann also vorkommen, dass ein halbfertig kopiertes Call File von Asterisk bereits abgearbeitet wird. |
Der ganze Mechanismus lässt sich anhand eines Beispiels besser erklären. Nehmen wir an, dass an einer Asterisk-Anlage ein SIP-Telefon mit der Nummer 2000 angemeldet ist. Weiterhin haben wir im Dialplan die folgende Extension eingetragen:
[call-file-test] exten => 10,1,Answer() exten => 10,n,Wait(1) exten => 10,n,Playback(hello-world) exten => 10,n,Wait(1) exten => 10,n,Hangup()
Jetzt generieren wir im Verzeichnis /tmp/
die
Datei ein-test.call
mit folgendem
Inhalt:
Channel: SIP/2000 MaxRetries: 2 RetryTime: 60 WaitTime: 30 Context: call-file-test Extension: 10
Danach verschieben wir diese Datei mit mv /tmp/ein-test.call /var/spool/asterisk/outgoing/
root@molokai:~>mv /tmp/ein-test.call /var/spool/asterisk/outgoing/
Jetzt passiert Folgendes:
/var/spool/asterisk/outgoing/
ein Call File
befindet, und arbeitet dieses ab, sobald es da ist.SIP/2000
. Wenn das Telefon besetzt sein oder nicht
rangehen sollte, dann versucht Asterisk das gleiche noch zwei Mal
(siehe MaxRetries
).[call-file-test]
die
Abarbeitung der Extension 10
. Es wird also der
Sprachbaustein hello-world
abgespielt.