Heute ist der 21. Januar 2007 und in ein paar Tagen ist Redaktionsschluss. Sie halten ein Buch in der Hand, für dessen Erstellung ich mehr als ein Jahr gebraucht habe. In dieser Zeit erreichten mich regelmäßig E-Mails mit der Frage, wann denn das Buch fertig sei (schließlich konnte man es ja bei Amazon schon seit Anfang 2006 vorbestellen) und genauso regelmäßig antwortete ich: „Nächsten Monat wird es fertig“. In meinem Freundeskreis wurde der sich ständig nach hinten verschiebende Abgabetermin des Buchs zu einem Running Gag. ;-)
Warum es so lange gedauert hat? Ende 2005 sollte es das erste deutschsprachige Buch zum Thema Asterisk werden, und als das nicht mehr möglich war, sollte es das beste werden. Es sollte alle typischen Aspekte einer deutschen Asterisk-Installation ausführlich behandeln. ISDN war dabei ein wichtiges Thema. Ich wollte mich aber nicht auf eine spezielle ISDN-Karte festlegen. Außerdem wollte ich keinem Leser ein bestimmtes Betriebssystem für eine Basis-Installation vorschreiben. Und es sollte ein Nachschlagewerk werden. Das dauerte dann natürlich alles etwas länger. Viel länger. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld!
Allerdings hat sich die viele Arbeit und Zeit auch wirklich gelohnt. Das Buch enthält nicht nur Informationen zu Asterisk 1.2, sondern auch zur neuen Version 1.4. Funktionen und Applikationen, die heute schon deprecated (also von den Entwicklern unerwünscht) sind, wurden entweder gar nicht oder nur mit einer entsprechenden Warnung ins Buch aufgenommen und Hinweise zur Umgehung beigefügt. So können Sie sicher sein, dass alle Ihre Dialpläne auch mit der Version 1.6 problemlos laufen werden. Es ist erschreckend, wie viel völlig falsche Asterisk-Dokumentation in aktuellen Büchern und auf Webseiten vorhanden ist. Deshalb mein Rat: Was in diesem Buch nicht erwähnt ist, sollte nicht benutzt werden. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie mir gerne auch eine E-Mail schreiben. Ich bemühe mich, auf Asterisk-Fragen immer innerhalb von 2-3 Tagen zu antworten.
Dieses Buch ist aber auch wegen der benutzten Lizenz besonders. Es wird unter der GNU Free Documentation Licence (FDL) veröffentlicht. Der komplette Text ist auf der Webseite http://www.das-asterisk-buch.de veröffentlicht. Meine Grundidee ist einfach: Entwickle ein Buch genauso, wie Du Open-Source-Software entwickeln würdest. Deshalb gibt es den Source-Code zum Buch in einem öffentlichen Subversion-Repository. Weiterhin gibt es auf der gleichen Webseite auch immer einen aktuellen (quasi bleeding edge) HEAD der nächsten Buchversion (zusätzlich zu der aktuellen Version mit evt. Bugfixes).
Ein Buch unter der FDL zu veröffentlichen, ist ein radikaller Weg, und damit dieser Weg auch erfolgreich ist, bin ich auf Ihre Mithilfe angewiesen. Nur wenn es genügend Käufer für das Buch gibt, wird das Projekt fortbestehen können. Wenn Sie also auf der Webseite Hilfe zu einem Problem gefunden haben, dann kaufen Sie sich bitte das Buch.
Wie bei jedem Software-Projekt denke ich aber schon an die nächste
Version des Buchs. Und dabei benötige ich ebenfalls Ihre Mithilfe. Wenn
Sie Anregungen zum Buch haben, dann schreiben Sie mir bitte an
<stefan.wintermeyer@amooma.de>
eine E-Mail. Dabei ist es
egal, ob Sie irgendwo einen Fehler gefunden oder eine Idee für ein
bestimmtes Thema haben. In Zukunft wird es eine Rubrik mit fertigen
Kochrezepten für typische Asterisk-Installationen geben. Schon jetzt
finden Sie im Buch viele Beispiele aus der Praxis. Dies will ich weiter
vertiefen und freue mich über Ihre Anregungen oder vielleicht sogar über
fertige Dialpläne, die bestimmte Probleme lösen, und unter der FDL
veröffentlicht werden.
Da ich sehr vielen Menschen bei diesem Projekt zu Dank verpflichtet bin, gibt es dazu ein eigenes Kapitel. Unter Kapitel 22, Danksagungen finden Sie eine Liste der zahlreichen Helfer, und bei besonders wichtigen Personen noch ein paar Zeilen mit einer kurzen Beschreibung. Danke an alle, die mir geholfen haben!
Besonders bedanke ich mich natürlich auch bei Mark Spencer. Er hatte Ende der 90er Jahre nicht genügend Geld für eine Telefonanlage, die er für seine junge Linux-Support-Firma benötigte. Kurzerhand beschloss er, selber eine Telefonanlage zu programmieren. Aus seiner Linux-Support-Firma wurde dann über die Jahre eine Asterisk-Support und -Consulting-Firma, und die wurde Digium getauft. Er und seine warmherzigen Kollegen und Kolleginen der Firma Digium haben mir einige Male geholfen, besonders knifflige technische Asterisk-Probleme zu analysieren und dadurch zu lösen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bei der Arbeit mit Asterisk!
Stefan Wintermeyer
<<stefan.wintermeyer@amooma.de>
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