Jetzt werden Sie vielleicht einwenden, dass Sie zwar eine fertige Telefonanlage haben, was an und für sich spannend ist, aber ohne den Anschluss an die große weite Welt noch nicht wirklich nützlich. Wenn Sie mir weitere 10 Minuten Zeit geben und Ihre Mini-Telefonanlage eine Internetverbindung besitzt, lässt sich auch diese Aufgabe lösen und Sie erhalten in Kürze Anschluss ans Festnetz. Dazu benötigen Sie einen Account bei einem SIP-Provider.
Jetzt konfigurieren wir Asterisk so, dass Sie mit den Telefonen
2000 und 2001 ins deutsche Festnetz telefonieren können. Als Erstes muss
der Provider-Account in der /etc/asterisk/sip.conf
eingetragen werden:
[general] port = 5060 bindaddr = 0.0.0.0 context = sonstige register => 5587572:UHDZJD@mein-voip-provider.de/5587572 ; ^ ^ ^ ^ ; | | | | ; User Passwort Provider User [2000] type=friend context=meine-telefone secret=1234 host=dynamic [2001] type=friend context=meine-telefone secret=1234 host=dynamic [ext-sip-account] type=friend context=von-voip-provider username=5587572 fromuser=5587572 secret=UHDZJD host=mein-voip-provider.de fromdomain=mein-voip-provider.de qualify=yes insecure=very nat=yes
Den Usernamen (im Beispiel 5587572
) und Ihr
Passwort (im Beispiel UHDZJD
) können Sie der
SIP-Provider-Webseite entnehmen. Damit kann Asterisk diesen Account
benutzen. Allerdings müssen wir jetzt noch in der
/etc/asterisk/extensions.conf
eine Regel zum
Rauswählen einfügen:
[sonstige] [meine-telefone] exten => 2000,1,Dial(SIP/2000,20) exten => 2000,2,VoiceMail(2000) exten => 2001,1,Dial(SIP/2001,20) exten => 2001,2,VoiceMail(2001) exten => 2999,1,VoiceMailMain(${CALLERID(num)},s) exten => _0[1-9].,1,Dial(SIP/${EXTEN}@ext-sip-account)
Nachdem die Einträge in den Konfigurationsdateien erstellt sind, starten Sie Asterisk, wie bekannt, mit asterisk -vvvvvc in das CLI und warten ein paar Sekunden, bis sich eines der SIP-Telefone angemeldet hat. Danach einfach eine beliebige Nummer im deutschen Festnetz (mit Vorwahl) wählen und warten (im CLI können Sie beobachten, was passiert). Nach kurzer Zeit hören Sie auch schon das Freizeichen und können mit einem Festnetz-Teilnehmer telefonieren. Wie die obige Konfiguration genau funktioniert, wird an dieser Stelle noch nicht verraten.[26]
[26] Nur so viel an dieser Stelle: Die Variable
${EXTEN}
speichert die vom Benutzer gewählte Nummer ab
(siehe Kapitel 4, Programmieren im Dialplan).